Unsere Gänse hatten ein nicht artgerechtes Leben, bevor sie zu uns kamen: Kellerhaltung, enge Käfige, kein Auslauf, vergessen in Gartenanlagen.
Sie bewohnen nun bei uns großzügige Stallungen und dürfen ohne Begrenzung frei laufen. Der Ganter in der Gänsefamilie ist gut ausgelastet, denn seine Damen fordern ihn im Frühjahr ständig auf, im Teich um ihn herumtanzend, für Nachwuchs zu sorgen.
Das Liebesleben der Gänse ist nicht sehr elegant! Und Ende Juni gibt es dann 2-3 Küken, die von der gesamten Gruppe aufgezogen werden. Wollen wir uns den Küken nähern, kommt sofort ein Angriff des Ganters und seine Bisse können ganz schön weh tun. Also bleiben wir lieber stille Beobachter aus der Entfernung. Sind sie nicht im Teich, laufen sie im Gänsemarsch durch die Landschaft auf der Suche nach Würmern und Schnecken.
Besucher werden lautstark angekündigt und jede Gefahr, ob vom Boden oder aus der Luft, werden bemerkt und mit großem Geschnatter abgewehrt.
Federvieh ist untereinander ständig im Gespräch: liebevolles Gummeln bis zum lauten Schnattern der Gänse, der Ruf des Hahns, der aus dem Wald zurückschallt und der zärtlich leise Singsang der Hennen. Selbst des abends, wenn sie zur Nachtruhe in ihren Stallungen sind, hört man ihr leises Geplapper als erzählten sie über die Erlebnisse des Tages. Gerne halte ich mich abends noch im Katzenhaus auf, wo die Federviehstallungen und der Ziegenstall integriert sind. Ich bereite Futter für den nächsten Tag vor, höre ihrem zärtlichen Geplapper zu und ich bin glücklich, ihnen dieses Leben schenken zu dürfen. Es ist eine friedliche harmonische Atmosphäre in ihrer Nähe und schenkt mir Ruhe nach einem anstrengenden Tag.