weiblich, geboren 2011

Im Januar 2012: Eine Woche lag eine Freundin auf der Lauer, um dieses kleine Kätzchen zu überzeugen, in die Katzenfalle zu gehen. Sie ist sicher aus einem Herbstwurf. Sie war abgemagert, verschnupft mit einem stumpfen, struppigen Fell und wir wissen nicht, wie lange sie allein in dieser kalten Jahreszeit unterwegs war.

Sie ist nicht nur zart im Körperbau mit ihrem kleinen Spitzgesicht und den großen Ohren, sie ist auch im Wesen zart besaitet. Bisher ist  jeder Winkel im Haus ein Versteck, wenn wir Menschen nahen. Sie beäugt uns mit einem netten Gesichtsausdruck, aber nur auf 2 Meter Abstand, dann "fliegt" sie davon. 

Nun ist sie sterilisiert und  etwas ruhiger geworden. Sie kommt noch nicht auf uns Menschen zu und läßt sich auch nicht anfassen, aber ihr Fluchttempo hat sich etwas verringert. Draußen im Gelände ist sie flott unterwegs, klettert aber beim kleinsten Geräusch wie ein Eichhörnchen in die Bäume. Vieles bedeutet für sie Gefahr und der Baum ist draußen der Zufluchtsort sowie jede Störung im Haus sie unsichtbar macht und sie auch tagsüber unter meiner Bettdecke ihr Versteck hat.

Denn es kam der Moment, wo sie begann, mich näher kennenlernen zu wollen. Es war des nachts als sich ein kleiner  Katzenkörper eng an mich schmiegte. Eine  Pfote ertastete mein Gesicht und ihr Schnurren ließ uns gemeinsam in die Welt der Träume fallen. Am Morgen sah mich ein Augenpaar liebevoll an und ich war gerührt und glücklich. Aber wenn wir uns im Haus oder draußen begegnen, bin ich weiterhin Luft für sie. Sie reagiert auf keinen Zuruf und flüchtet wie eh und jeh. Nur jeden Abend, wenn es still und dunkel ist, schleicht sie sich an meine Seite und zeigt an, wie wichtig ich und der Schutz, den sie bei mir findet, sind. Ich bin froh über ihre Rettung!